Geschichte

Die Geschichte von Hoch-Weisel

Anno 772 Erste urkundliche Erwähnung der Weiseler Mark im Lorscher Codex (wizelere marca).

1527/28 Wegen der Reformation löst sich Hoch-Weisel von der Pfarrei Münster.

1570 Der Hoyermarkt wird erwähnt. Der Rathausbau wird begonnen, wegen der Pest und anderer Schwierigkeiten aber erst später fertig gestellt. Die letzte Begine stirbt, das Spital bekommt einen Spitalmeister und einen Vogt.

1584 Das Rathaus wird fertig gestellt.

1611 Landgraf Philipp 3. von Butzbach flüchtet vor der Pest ins Hoch-Weiseler Rathaus und residiert einige Wochen im heutigen Sitzungssaal.

1626 03.Dezember, In einem Schutzbrief des Kaiserlichen Feldherrn Tilly wird auch Hoch-Weisel und die Mark erwähnt.

1794 Gemeinschaftliche Gebäude Backhaus bei der Lind, Backhaus am Steeg.

1812 Geburt des August Becker am 17.07.1812. Er war von 1833-35 ein Freund des Butzbacher Lehrer und Freiheitskämpfers Friedrich Ludwig Weidig. Sein Vater war Pfarrer in Hoch-Weisel. Er studierte Theologie in Giessen, wurde 1835 verhaftet und 1839 begnadigt, danach war er von1849-53 MdL des Ghzt Hessen, Emigration nach Amerika, Journalist in Baltimore und Feldprediger im Sezessionskrieg. Er starb am 26.03.1871 in Cincinnati.

1813 Renovierung des Pfarrhauses, ein unterstes und oberstes Klausenhaus erwähnt, vermutlich wird in dieser Zeit das eine Klausenhaus (das Lehrerhaus am Kirchplatz) abgerissen und neu erbaut, in der Klausenrechnungen erscheinen Kosten über Material und Arbeitsstunden. Ab 1820 muss der Oberförster Schmidt Zinsen zahlen, vermutlich wird das Haus von ihm bewohnt, sicher ist, dass der Revierförster Stillgebauer das Haus ab 1840 bewohnt.

1825 Die Kirchengemeinde Hausen wird von Hoch-Weisel betreut.

1842 Das Leiterhaus wird gebaut. In ihm wurden die Leitern und die Feuereimer aufbewahrt. Es befand sich in der Hauptstrasse 24.

1846 701 Einwohner. Hungersjahre, viele Einwohner verkauften Haus und Hof und wanderten aus nach Amerika.

1847 Die Schulhofreite am Lindenplatz bekommt ein neues Hoftor und der Hof wird gepflastert. Kauf der Schulhofreite (Kirchplatz). Dort befand sich das Klausenhospital. Der Lindenplatz wird mit einer Mauer eingefriedet und der Platz wird gepflastert. Für die Mauer werden 1 Kubik Klafter Mauersteine verbaut. Gesamtkosten 510 Gulden.

1848 Butzbacher Juden treffen sich im Butzbacher Rathaus zum Gottesdienst, sie waren bisher Mitglieder der Hoch-Weiseler jüdischen Gemeinde.

1851 Das Schulhaus (die ehemalige Klause) am Kirchplatz gehörte bis 1851 dem Revierförster Stilgebauer

1852 Reparatur der gekauften Hofreite für Schulzwecke, die frühere Schule befand sich nachweislich im Haus Hauptstrasse 1.

1853 Das „Backhaus am Steeg“ (Hauptstr. 30) wird renoviert. Ein neues Ofengewölbe wird gemauert, das Dach erneuert, Teile des Mauerwerks erneuert und neue Türen und Fenster eingebaut.

1855 Die Gemeinde kauft die Hofreite in der Hintergasse 1. Es wird die 2. Schule.

1859 Der Backofen im oberen Backhaus wird renoviert.

1873 Am 25.Mai wird der Hausbergturm eingeweiht.

1877 Eine Backordnung für die Backhäuser wird erlassen.

1881/82 Für den Bau der 2. Schule kaufte die Gemeinde die Hofreite des Johannes Imbescheid 1. für 3100 M, das alte Haus, die Scheuer und der Stall wurden abgebrochen, Kosten 150 M.

1892/93 Eine Fuhrwerkswaage wird angeschafft. Lieferant Carl Schenck, Eisengießerei und Waagenfabrik in Darmstadt, Kosten 1378 M. Tragkraft 6 To., Fläche 5m mal 2m. Für den Einbau der Waage am Backhaus am Lindenberg wurden 15,9 cbm Grund ausgegraben, am Backhaus selber wurde eine neue Tür eingebaut, die alte zur Hälfte zugemauert und ein Fenster eingesetzt.

1900 „Herstellung eines Schachts zum trocknen der Spritzenschläuche am Spritzenhaus“, gemeint ist der Schlauchturm am Rathaus, der 1956 ins Innere verlegt wurde.

1905/06 Die Flurbereinigung wird begonnen. Dabei wird auch der Haingraben eingeebnet.

1906 Das Wasserhäuschen mit 80 cbm Wasserinhalt wird gebaut, es werden 166 cbm Erde ausgehoben.

1909 Das Armenhaus wird abgebrochen. Aus Mitteln des Klausenfonds wird ein Schwesternhaus gebaut, in dessen Oberstock vier Zimmer zum Aufnehmen von Kranken hergerichtet werden (Langgasse 29). Die ersten Schwestern waren Marianne Klarmann und Emilie Eck vom hess. Diakonie-Verein

1910 Bürgermeister Konrad Wörner 3. legt nach 35 Jahren aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Neuer Bürgermeister wird Konrad Philipp Diehl.

1911 Die Gemeinde kauft das Anwesen Hintergasse 15 für 5000 M, weil der Weg vom Hoyerplatz zur Hintergasse gebaut wird. An der Scheune wird die Rückwand abgebrochen, um eine Durchfahrt zum Hoyerplatz zu schaffen. Die Scheune nannte man „Brandenburger Tor“.

1912 Ein neuer Schulsaal mit Abort wird auf dem Gelände der Schulscheune auf dem Klausenhof bei der Kirche für 16.468,82 M gebaut (heutiges Gemeindehaus).

1913 Planung einer elektrischen Straßenbahn von Butzbach über Nieder-Weisel, Hoch-Weisel, Fauerbach, Langenhain, Ober-Mörlen nach Bad Nauheim. Der 1. Weltkrieg machte aber alle Planungen zunichte.

1917 Das Backhaus am Lindenberg wird in zwei Räume aufgeteilt, der eine Teil wird Wiegehäuschen, außerdem wird eine elektrische Beleuchtung installiert.

1921 Oberes Backhaus für 1150 M renoviert.

1922 Am Sonntag, den 26.November findet die Einweihung des am Friedhof errichteten Ehrendenkmals für die Kriegsopfer aus unserer Gemeinde statt. Das Denkmal kostete 183000 M, errichtet von der Firma G. Schrader in Leihgestern.

1925 Die Schäferwohnung wird am 01.07. fertig gestellt. Die Scheuer in der Faselhofreite (Kirchgasse 9) wird für 444,99 M von den Firmen Heinrich Salzmann und Jakob Weigand Söhne abgerissen, dann wird der Faselstall für 18834 M gebaut. Andreas Schäfer wird Faselwärter, Gehalt 720 M jährlich.

1926 Es wird nur noch ein Backhaus zum Backen genutzt, das andere am Lindenberg ist das Wiegehäuschen

1938 Die Umfassungsmauer des Lindenbergs wird abgebrochen und neu aufgebaut und das Geländer entfernt, seitdem läuft der obere Teil spitz zu (Spitzkamm).

1945 Konrad Philipp Diehl ist bis 27.04. Bürgermeister. Er hatte das Amt seit 1910 inne. Heinrich Dörr übernimmt das Amt bis zum 09.06., dann wird Philipp Diehl 4. neuer Bürgermeister.

1952 Baubeginn des Jugendheimes am Kirchplatz

1958 Die Brandschutzabgabe in Höhe von 6,- DM wird eingeführt. Für die Erhaltung des Jüdischen Friedhofes muss die Gemeinde jährlich 554,50 DM aufbringen, der Friedhof ist 2218 qm groß. Neuer Kassenverwalter der Gemeinde wird Georg Naumann. Das Hoch-Weiseler Wappen, das heute im Rathaus hängt, wird von Wilhelm Schild Baugeschäft für 155 DM hergestellt.

1959 Das Backhaus Hauptstr. 30 wird für 1250 DM an einen Interessenten verkauft.

1970 Die Schafhalle in der Hausbergstrasse wird abgebrochen. Am 31.Dezember erfolgt die freiwillige Eingliederung Hoch-Weisels zur Stadt Butzbach.

1972 Einweihung der Mittelpunktschule Philippseck, später in Hausbergschule umbenannt.

1976 Renovierung des Wiegehäuschens (Backhaus) am Lindenberg.

1978 13.September, Einweihung des Feuerwehrgerätehauses.

1991 Das „Brandenburger Tor“ ( Hintergasse 15) wird abgerissen.

1994 Der Heimatverein wird gegründet. Im Laufe des Jahres beginnt man mit der Renovierung des Alten Backhauses.

1999 Das Backhaus wird nach grundlegender Renovierung eingeweiht.

2006 Gründung des Fördervereins Hausbergturm e.V.

2007 Einweihung des Rathauses und Lindenbergs. Am 01.Juni erfolgt im Rahmen des Hessentags der erste Spatenstich für den Hausbergturm.